Foto eines Roboters in einem modernen Büro, der vor einem Laptop sitzt. Auf dem Bildschirm ist unscharf ein Suchergebnis von Google zu erkennen. Der Roboter streckt in einer verzweifelten Geste die Arme in den Himmel. Das Bild symbolisiert schlechtes Ranking durch KI-generierte Inhalte

Ranken KI-generierte Inhalte schlechter? Das Problem und die Lösung

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Content zu erstellen, macht einen grossen Teil unserer Arbeit aus und natürlich lassen auch wir uns dafür von KI unterstützen, da die Zeitersparnis enorm ist. Sie erleichtert uns die Grundlagenarbeit ‒ Recherche, Strukturierung, Ideenfindung und die Lektorierung von Texten. Teams, die sich bei der Erstellung ihrer Inhalte jedoch zu sehr auf KI verlassen, riskieren langfristig SEO-Einbussen. Denn Studien zeigen: Menschen vermuten immer öfter KI hinter Texten, sind skeptischer geworden und klicken weniger, wenn Inhalte generisch wirken. Laut der Raptive Studie sinkt das Vertrauen in Inhalte sogar um 50%, was gerade für KMU im Dienstleistungssektor fatal ist. Gleichzeitig ist das sichere Erkennen von KI-Texten schwierig – für Menschen und für Detektoren. Entscheidend für Ranking und Conversions ist daher nicht «Ist es KI?», sondern: Fühlt es sich echt, spezifisch und vertrauenswürdig an?

Illustration zweier Hände. Eine zeigt Daumen nach unten, eine deuten auf "-50%". Im Hintergrund vermeintlich KI-generierte Content auf einer Website

Warum kann sich KI-Content schlecht auf SEO auswirken?

Das Problem ist nicht KI-generierter Inhalt an sich, sondern ob wir ihn als solchen bewerten. Google lernt durch das Verhalten der Nutzenden (Absprungrate, Interaktionen, Verweildauer, Returning Visitors, ...), ob ein Inhalt wirklich die beste Antwort auf ihre Suchintention ist. Oberflächliche Texte werden schnell als KI-generiert gelabelt und das beeinflusst, ob sich Nutzerinnen und Nutzer länger auf deiner Website aufhalten oder der einzige Klick, jener auf «zurück» bleibt.

4 Gründe, warum wir Texte als KI-generiert bewerten:

1. Generische Sprache & Muster

Wie ich es erkläre: Texte von ChatGPT und Co sind perfekt formuliert. Keine Wortwiederholung, keine Füllwörter. Die perfekte Satzlänge, um genau das zu erklären, was gerade erklärt werden soll. Eben so perfekt, dass wir eine KI vermuten. Oft zu Unrecht, aber dazu später mehr.

Wie KI es ausdrückt: LLM-Texte neigen zu vorhersehbaren Formulierungen, gleichförmigen Satzlängen und «glatten» Übergängen – die berühmte «Marketing-Warmdusche». Forschungen zu Stilmerkmalen und Detektion greifen diese Muster auf. Leserinnen und Leser werten das als unpersönlich.

2. Keine Anekdoten, wenig Details

Was Vertrauen erzeugt, sind konkrete Fakten, Orte, Zahlen, Zitate, Erfahrungen. Um diese von ChatGPT zu erhalten, muss man nachfragen – und selbst dann liefert es oft nicht auf Anhieb die gewünschte Tiefe. Je abstrakter über ein Thema geschrieben wird, desto unverständlicher wird es und desto weniger bleibt es im Gedächtnis deiner Zielgruppe.

Beispiel:

Einer kurzen Erklärung ... Die Cloud bezeichnet die Bereitstellung von IT-Ressourcen – wie Speicherplatz, Rechenleistung oder Software – über das Internet.

... sollte eine Konkretisierung folgen: Statt Dateien auf deiner eigenen Festplatte zu speichern, legst du sie in Google Drive oder Dropbox ab – das ist Cloud-Speicher. Auch Word oder Excel müssen nicht mehr lokal installiert werden, sondern können über Microsoft 365 direkt im Browser genutzt werden – das ist Cloud-Software.

3. Keine persönliche Relevanz

Dieser Artikel richtet sich an jene Marketingverantwortlichen, die KI-generierten Content kritisch sehen und sich informieren möchten, oder an jene, die vielleicht bereits KI-generierten Content veröffentlicht haben, sich jedoch fragen, warum die grossen Conversion-Zahlen ausbleiben. Im Idealfall bist du deswegen hier. Ein KI-generierter Text, der sich vor allem darauf konzentriert, ein Keyword zu platzieren, statt ein Problem zu lösen, schreckt Leserinnen und Leser schnell ab, die Absprungrate steigt und Suchmaschinen werden deinen Content langfristig immer schlechter ranken.

4. KI-Bilder oder irrelevante Bilder

Nicht nur die Texte sind ein Indikator für den Einsatz von KI. Auch fehlende oder ausschliesslich KI-generierte Bilder und Grafiken können dem Vertrauen in deinen Inhalt schaden. Das bedeutet nicht, dass du komplett auf KI-Bilder verzichten musst. Bilder können informativ sein, Texte auflockern und strukturieren oder Leserinnen und Leser in langen Artikeln eine kurze Pause verschaffen ‒ das gilt auch für gute KI-Bilder. Sie sollten jedoch stets relevant sein. Insbesondere Infografiken steigern das Vertrauen in deinen Inhalt. 

Können Menschen KI sicher erkennen?

Illustration einer Person die auf einen Text auf einem Monitor zeigt. Neben ihr eine geworfene Münze symbolisiert die Treffergenauigkeit beim Erkennen von KI-generierten Texten

Eine Umfrage von Bynder ergab, dass KI-Texte in nur etwa 50% der Fälle korrekt erkannt wurden. Was ebenfalls zu dieser Prozentzahl geführt hätte, wäre ein Münzwurf. Daher ist es naheliegend zu behaupten, dass wir sie eben nicht sicher erkennen. Jedoch hängt die tatsächliche Quote letztlich vom konkreten Text ab. Ebenfalls interessant in der Studie war, dass zwar 52% der Teilnehmenden angaben, sich von KI-generierten Texten weniger angesprochen zu fühlen, jedoch 56% im vorgelegten Beispiel den KI-Text dem von Menschen geschriebenen Text bevorzugten.

Besser ranken trotz KI: Die Lösung

«Trotz KI» ist eigentlich die falsche Formulierung, denn richtig eingesetzt, kannst du dein Ranking mithilfe von KI verbessern. Nicht komplett automatisiert oder ohne Arbeitsaufwand, sondern mithilfe der folgenden Grundregeln.

6 Regeln für erfolgreiches Ranking mit KI

1. Schreibe für Menschen, nutze KI

Nutze KI für Recherche, Struktur, Varianten – aber fülle die Texte mit eigenen Daten, Erfahrungen und Meinungen. Auch für das Lektorieren von Texten ist KI die perfekte Partnerin und kann den Lesefluss verbessern oder Rechtschreibung und Grammatik prüfen. Wie stark KI dabei in deinen Text eingreifen soll, kannst du direkt im Prompt mitgeben. Mögliche Varianten sind:

  • lektoriere folgenden Text 
  • lektoriere folgenden Text. Verbessere nur Rechtschreibung und Grammatik und behalte darüber hinaus den Originaltext bei.

2. Vom Groben ins Detail

Es ist möglich, dir von KI einen ganzen Blogbeitrag schreiben zu lassen. Das Ergebnis kann jedoch sehr vage und oberflächlich sein. Kontrolliere, ob Aussagen tiefgründig genug sind, um deiner Zielgruppe einen echten Mehrwert zu bieten und schärfe, wenn nötig, nach. Auch hier kannst du mit dem richtigen Prompt bereits vorher viel dazu beitragen, ein besseres Ergebnis zu erhalten: 

  • Statt: Schreibe mir einen Blogbeitrag über XY.
  • Besser: Stelle deiner KI zunächst Fragen zum Thema, zunächst allgemein und dann zunehmend detaillierter. Denke dabei bereits an deine Zielgruppe und welches Problem oder welche Frage du mit diesem Beitrag klären möchtest. Anschliessend kannst du dir einen Blogbeitrag ausgeben lassen und diesen mit eigenen Daten füllen und/oder durch präzises Nachfragen konkretisieren.

3. Nutze Testimonials und echte Erfahrungen

Wenn möglich füge dem Beitrag Kundenmeinungen oder echte Erfahrungen aus deinem (Arbeits-) Alltag hinzu. Das erhöht das Vertrauen und die Kaufbereitschaft.

4. Autor:in sichtbar machen

Wer es geschrieben hat, sollte sichtbar sein. Das kann am Anfang, am Ende oder an beiden Positionen des Beitrags stehen. Auch Informationen zur Position und Expertise oder eine Verlinkung zu weiteren Beiträgen schaffen Vertrauen.

5. Sei Transparent

Quellen, die du genutzt hast, sollten sichtbar sein und wenn möglich verlinkt werden. Auch ein Hinweis auf den Einsatz von KI kann sinnvoll sein – etwa dann, wenn er wie in diesem Beitrag inhaltlich relevant ist, du kritische Leserinnen und Leser ansprichst oder wenn ein verantwortungsvoller Umgang mit KI und Transparenz zu deinen Markenwerten gehört. In einem Artikel über Kaffeekonsum kann er hingegen eher ablenken und verunsichern.

6. Erfrage Feedback

KI sollte nicht deine einzige Sparringpartnerin sein. Bitte Mitarbeitende oder andere Menschen, die sich mit dem Thema oder deiner Zielgruppe auskennen, um Feedback.

KI Ranking, SEO und Marketing: Eine zukunftssichere Regel zum Schluss

KI-generierte Inhalte und KI-getriebenes Marketing werden in Zukunft zunehmen – und daran ist nichts auszusetzen. Content ist das wichtigste Werkzeug, um deine Zielgruppe zu erreichen, und genau auf dieses Podest solltest du ihn heben. Wenn wir glauben, durch ein paar Prompts digitales Gold schürfen zu können, wird uns das langfristig auf die Füsse fallen.

Erstelle Content immer mit Blick auf deine Zielgruppe. Nimm sie ernst, erkenne ihre Probleme und biete Lösungen – dann wird sie es dir danken. Gestalte deinen Content echt, spezifisch und vertrauenswürdig – ob mit oder ohne KI.

Zielgruppe definiert ✔️, Spannender Inhalt ✔️, Leads ❌ ... dann lies unbedingt noch:
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